Kann man Schlaf nachholen?
Das individuelle Schlafbedürfnis wird von vielen Faktoren bestimmt. Im Allgemeinen lässt sich sagen: Ein gesunder Mensch benötigt zwischen sieben und neun Stunden Schlaf, um sich erholt und ausgeglichen zu fühlen. Doch bedingt durch berufliche und andere Verpflichtungen kann es sein, dass man einmal nicht die Zeit findet, ausreichend zu schlafen. Doch kann man den versäumten Schlaf nachholen? Und kann man für kürzere Nächte.
Schlaf nachholen – nur für einzelne Nächte möglich
Ob sich Schlaf nachholen lässt, ist in der Schlafforschung seit jeher ein viel diskutiertes Thema. Grundsätzlich gilt, dass sich Schlaf kurzfristig nachholen lässt: Eine zu kurze Nacht kann vom Körper also durch eine entsprechend tiefe und ausgeprägte Ruhephase wieder ausgeglichen werden. Kurzfristig holt sich der Körper mangelnden Schlaf vor allem über die Qualität der Nachtruhe zurück. Das bedeutet: Hat man einmal zu wenig geschlafen, kann der Organismus dieses Defizit über längere Tiefschlafphasen wieder ausgleichen. Das kann jeder selbst feststellen: Nach einer zu kurzen Nacht ist man viel früher müde als üblich und freut sich, wenn man am nächsten Tag ausschlafen kann.
Zur Gewohnheit sollte das Nachholen von Schlaf nicht werden
Wissenschaftliche Studien belegen: Über einen längeren Zeitraum kann Schlaf nicht nachgeholt werden. Daher ist es keine gute Idee, jedes Wochenende den Schlaf nachzuholen, den man unter der Woche versäumt hat. Die meisten gesunden Menschen fühlen sich nämlich wie gerädert, wenn sie einmal elf oder zwölf Stunden durchgeschlafen haben. Außerdem verschiebt sich damit auch der Schlafrhythmus für die folgenden Tage –Einschlaf- und Durchschlafprobleme sind die Folge. Auf lange Sicht gesehen kann solch ein Schlafverhalten zu chronischem Schlafmangel führen, der viele Risiken für die eigene Gesundheit mit sich bringt.
Auch das Vorschlafen für kurze Nächte bleibt nur kurzfristig ohne Folgen
Beim Thema Vorschlafen verhält es sich ähnlich: Für einen langen Abend oder eine kurze Nacht kann am Tag vorher etwas länger geschlafen werden, um am Folgetag bis zu einer späteren Uhrzeit fit zu sein. Man ist am folgenden Tag schlicht etwas später müde, wenn man einmal etwas länger geschlafen hat. Würde man hingegen über einen längeren Zeitraum versuchen, vorzuschlafen, würde sich der gesamte Schlafrhythmus verschieben. Man würde demnach dauerhaft später zu Bett gehen und später aufstehen wollen – langfristig lässt sich Schlaf also nicht speichern.
Dauerhafter Schlafmangel ist ein ernst zu nehmendes Gesundheitsrisiko
Sowohl das Nachholen von Schlaf als auch das Vorschlafen für längere Abende ist in Einzelfällen für einen gesunden Menschen kein Problem. Langfristig würden solche Gewohnheiten den Schlafrhythmus jedoch nachhaltig stören und zu andauerndem bzw. chronischem Schlafmangel führen – mit negativen Folgen für die eigene Gesundheit. Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien belegt: Wer dauerhaft zu wenig schläft, wird häufiger krank, fühlt sich weniger ausgeglichen und hat ein höheres Risiko, an Diabetes oder Übergewicht zu leiden.